Wir wohnen in einem 12 Parteienhaus und irgendwie bin ich anscheinend zur Auskunftsperson für alle Lebenslagen geworden. Da kommt der eine Nachbar und fragt mich, wie er den sein Postpaket aus der Paketstation bekommen kann. Natürlich kann ich diese Frage beantworten. Die andere Nachbarin fragt, ob ich ihr helfen kann den plötzlich auf dem Fernseher erscheinenden Untertitel wieder verschwinden zu lassen. Das weiß ich zwar nicht aus dem Hut, aber Google hilft und ich lasse die unliebsamen Untertitel natürlich wieder verschwinden. Nicht verzagen, Anne fragen, scheint das Motto zu sein. Ich bin auch die Person, die sich kümmert, wenn Mülleimer nicht geleert worden sind oder wenn die Maden aus dem Biomüll krabbeln. Wie schön, wenn es mindestens 1 Person im Haus gibt, die bereit ist sich zu kümmern.
Es gibt mal wieder ein neues Video von der wunderbaren Ute Ullrich. (https://www.facebook.com/share/r/UuE7xk9TzAtHRQ6V/). In
diesem Video spricht sie darüber, dass wir die Wahl haben. Immer. Sie hat erlebt, dass eine fremde Person sie sehr ärgerlich und grimmig angeschaut. Statt sich darüber zu ärgern, die andere zu
fragen, was sie eigentlich von einem will und das möglichst in einem aggressiven Ton, ist Ute in tosendes Gelächter ausgebrochen. Hat sich vollständig befreit von den angestrengten Emotionen, die
dieser Gesichtsausdruck vielleicht auslösen könnte.
Was würde passieren, wenn wir alle uns in solchen Momenten, Momenten, in denen wir unser Gegenüber mehr als anstrengend empfinden, von genau dieser Anstrengung befreien würden und locker,
gelassen und entspannt, vielleicht auch überraschend auf diese Herausforderung reagieren würden. Wie viele Spiralen emotionaler Verwicklungen würden dann nicht mehr gedreht? Wie entspannt könnte
das Leben sein?
Ich finde es ist eine gute Idee, heute noch damit anzufangen, das eigene Verhalten ins solchen Momenten zu überdenken und vielleicht zu verändern. Viel Erfolg damit.
Vor langer Zeit habe ich voller Faszination der Rede eines wundervollen Redners gelauscht. Sie fand damals in Hannover statt und es waren Menschen extra aus
Österreich angereist, nur um ihm zu zuhören.
In dieser Rede sagte er den für mich wundervollen Satz: „Wenn es richtig ist, dass wir alle eigentlich spirituelle Wesen sind, die gerade eine menschliche
Erfahrung machen, dann macht sie auch verdammt noch mal!“ Eine menschliche Erfahrung zu machen, hieß für ihn, zu lieben und zu hassen, traurig, fröhlich, neidisch, gelassen, wütend und entspannt
zu sein. Also die menschlichen Gefühlen in ihrer ganzen Bandbreite zu durchleben, aber auf keinen Fall irgendwie erleuchtet, fern von menschlichen Regungen durch die Welt zu
schweben.
Wie oft neigen wir Menschen dazu alles schön haben zu wollen, harmonisch, sauber, geordnet, wollen möglichst ständig glücklich und entspannt sein. Sind nur
wenig bereit, uns auf die vielen Unzulänglichkeiten einzulassen, die uns im Alltag ständig begegnen. Verwenden Kraft und Anstrengung darauf, genau diesen Zustand herzustellen, vergeuden Energie,
die wir viel besser für andere Dinge einsetzen könnten. Vielleicht dafür im Matsch zu spielen. Schon mal Kinder beobachtet, die völlig selbstvergessen im Matsch spielen. Das ist
Glück!
Vielleicht können auch wir dieses Glück erreichen, wenn wir uns einlassen können, den Dreck und das Chaos annehmen können, ja vielleicht sogar genießen
können, weil wir gerade nicht die Idee im Kopf haben, dass es eigentlich sauber sein müsste.
Mögt ihr es mal ausprobieren- heute?
Letzte Woche habe ich mit meinem Mann einen Ausflug in unseren Heimatort gemacht. Überraschung zu seinem Geburtstag. Wir haben uns dort mit seiner Schwester getroffen, die viele Kilometer entfernt von uns wohnt. Gemeinsam sind wir alt vertraute Straßen entlang gegangen. Haben uns erinnert und Neues bestaunt. Haben uns gemeinsam mit gutem Essen und guten Gesprächen verwöhnt. Ein Eis in der Sonne geleckt. Ein Tag zum Sattwerden war das.
Wir haben in einer Gruppe über unsere Erlebnisse während der Corona Zeit gesprochen. Eine Person war während dieser Zeit in Ägypten. Sie erzählte, dass damals in Ägypten Masken Mangelware bzw.teuer waren und die Menschen deshalb einfach ihre Maske an den nächsten weitergereicht haben, wenn Maske tragen erforderlich war. Für ordnungsliebende Deutsche vermutlich eine Horrorvorstellung. Aber, was soll ich sagen. Neugierig wie ich bin, habe ich mal geschaut wie denn die Zahlen so sind. Sicherlich mit Vorsicht zu genießen, weil in Ägypten vermutlich nicht so genau getestet wurde, aber trotzdem. In Deutschland waren 46,7 % der Bevölkerung infiziert und in Ägypten 0.46% der Bevölkerung. Noch Fragen?
Irgendwie sind wir ja alle daran gewöhnt dass Menschen bei Facebook oder Instagram posten, wie und wo sie ihren Urlaub verbringen, welches Essen sie gerade auf dem Teller haben und was der Nachwuchs so macht. Alles gut und schön.
Zweifel kommen in mir hoch, wenn Posts erscheinen wie: „Meine Mama ist heute über die Regenbogenbrücke gegangen - ich werde dich vermissen“. Zweifel ist eigentlich viel zu schwach ausgedrückt, solche Posts schocken mich und in mir wächst der Widerstand. Widerstand dagege,n so ein persönlich tief berührendes Ereignis auf die gleiche Art und Weise öffentlich zu machen, in der ich nette, lustige, unbedeutende Dinge poste.
Ich frage mich dann immer, warum tun Menschen das? Bei solchen Posts regnet es dann natürlich sofort Beileidsbekundigungen, die mehr oder weniger ernst gemeint sind. Geht es darum? Geht es darum gesehen zu werden in seinem Schmerz? Geht es darum, den eigenen Schmerz öffentlich zu machen? Geht er davon weg? Ist es so etwas wie „fishing for compliments“?
In mir sträubt sich in solchen Momenten alles dagegen, herzliches Beileid zu schreiben. Sträubt sich dagegen, dieses Muster zu bedienen. Sträubt sich dagegen, die unausgesprochene Erwartung zu erfüllen. Sträubt sich, weil ich gar nicht weiß, was tatsächlich passiert, nicht weiß welche Beziehung der Verstorbene und der Schreiber tatsächlich hatten, nicht weiß, was hilfreich sein könnte. Ein pauschales „Herzliches Beileid“ ist es bestimmt nicht.
Trauer will gefühlt und gelebt werden, auch geteilt werden, geteilt mit Menschen, die mir nahestehen, die mich berühren, aber nicht mit der großen anonymen Community, die sich Facebook nennt. Das ist mir zu wenig…
Wechseljahre, hier bei uns ein oft diskutiertes Thema. Meistens werden die unterschiedlichsten Wehwechen ausgetauscht und ein bisschen gejammert über diese ungeliebte schreckliche Phase. Dabei ist es doch ganz nüchtern betrachtet einfach nur eine Phase, in der sich Dinge verändern. Ein grundsätzlich natürlicher Vorgang. Meine Freundin aus Südafrika hat mir berichtet, dass Wechseljahre in Südafrika überhaupt kein Thema sind. Im Gegenteil , sie werden freudig begrüßt und diskutierte Beschwerden gibt es nicht. Nicht, weil das Thema ein Tabu ist sondern weil sie anscheinend nicht da sind. Für mich heißt das wieder einmal, Beschwerden fangen zum großen Teil im Kopf an. Also, achtet auf eure Gedanken.
Diese Woche ist mir der Begriff „Geistiges Immunsystem“ über den Weg gelaufen.
Geistiges Immunsystem – was versteh ich darunter?
Für mich hat es viel mit geistiger Gesundheit zu tun. Es hat damit zu tun, sich nicht von seinen Gedanken beherrschen zu lassen. Dem Grübelzwang aus dem Weg
zu gehen. Gut zu sortieren, womit man sich gedanklich beschäftigt. Welche Brille man aufsetzen will. Den Fokus auf das Negative legen, kritisieren, Fehler aufdecken oder das Positive entdecken,
loben, in jedem Menschen den positiven Kern erkennen können. Was ist gesünder? Wann bin ich immun?
Das bedeutet nicht blauäugig und naiv durchs Leben zu taumeln, es bedeutet nicht alles gut zu heißten, was mir so begegnet, im Gegenteil. Es bedeutet klar zu
sein, sich selbst und seine Bedürfnisse gut zu kennen, Werte zu haben und zu diesen zu stehen, sie einzufordern.
Immun sein bedeutet:
Gegen eine Krankheit bzw. einen Erreger widerstandsfähig sein und die Krankheit daher nicht bekommen oder sie leichter überwinden
Gegen etwas unempfindlich sein und darauf nicht stark reagiert (Gegen Stress immun sein)
Vor Strafverfolgung geschützt sein (Immunität von Abgeordneten)
Wenn ich klar bin, dann bin ich immun gegen Anfeindungen, Manipulationsversuche oder krausen Ideen. Ich bin Herr im Haus und kann entscheiden, womit mein
Geist sich beschäftigen will.
Viel Erfolg dabei…
Letztens gab es in Osnabrück große Aufregung. Es war ein unsäglicher Flyer der AfD aufgetaucht, dessen Inhalt so daneben war, dass es nicht lohnt sich damit zu beschäftigen. Offensichtlich war die Presse anderer Meinung. Mehre Tage wurde ausgiebig darüber berichtet, natürlich mit der gebotenen Entrüstung. Ich frage mich in solchen Momenten immer, ob das eigentlich Sinn macht. Einer Aktion, die komplett daneben ist, so eine Bühne zu geben. Dafür zu sorgen, dass diese Information ganz viele Menschen erreicht, die es normalerweise gar nicht mitbekommen hätten. Wie wäre es, wenn man bei solchen Vorfällen einfach mal schweigen würde, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich. Wir alle wissen doch, wo die Energie hinfließt, das wächst. Wenn das so ist , hieße es doch unliebsamen Dingen die Aufmerksamkeit entziehen, um sie schrumpfen zu lassen. Presse darf neu denken, es wird Zeit
Blocksauna im Freibad. Man kann die kleine schnuckelige Sauna, die 6 -8 Plätze hat mit dem Eintrittspreis nutzen. Es ist nett und wird gut in Anspruch genommen. Irgendwie hatte ich das Glück in den letzten Tagen immer nur mit Männern zusammen die Wärme zu genießen. Überwiegend ältere Männer, jenseits der 70, alle ortsansässige Urgesteine. Wie das in kleinen Orten so ist, jeder kennt jeden und man weiß um die politischen Wege, die in den letzten 50 Jahren mehr oder weniger erfolgreich gegangen wurden. Wobei, wirklich interessant scheinen nur die weniger erfolgreichen zu sein. Besonders interessant ist offensichtlich, wer gerade wo, etwas baut. Da kann man sich hervorragend über die verwendeten Steine und Isolierungsmethoden unterhalten. Männergespräche halt. Ich kenne all die Menschen nicht, über die sie sprechen, weiß nichts über die Politik des Ortes und ganz ehrlich, Steine langweilen mich. Also hochgradig spannend für mich. Ich sitze da, still und höre zu, lausche der Frequenz ihrer Stimmen, beobachte Mimik und Gestik und bekomme Geschichten erzählt, ganz andere Geschichten als die, die sich hinter den Worten verbergen. Und diese Geschichten sind wirklich spannend.
Ein netter Abend, wir sprechen über alles Mögliche. Ich erzähle, dass mein Sohn in der Lage ist eine Maschine zu erfassen, wenn er die Einzelteile auf dem Boden liegen sieht. Ich bemerke, dass ich mir stundenlang diese Teile anschauen könnte, ohne zu verstehen oder gar zu behalten wie die Maschine funktioniert. Eine Teilnehmerin stellt fest: „Also ich könnte eher die Schrauben zum Reden bringen und mich mit Ihnen unterhalten als zu verstehen, wie die Maschine funktioniert“. Oh ja, das könnte ich wahrscheinlich auch. Wie ich letztens geschrieben habe, hieße das ja nur, den Klang der Schrauben bewusst wahrzunehmen und zu nutzen. Ich werde es testen…..
Letzte Woche hatte ich das Vergnügen an einem Gong-Bad teilzunehmen. Es war eine tolle Erfahrung. Erstaunlich welchen Klang man so einem Gong entlocken kann. Es hat sich zunächst angehört und angefühlt wie Sturm.
Die Frau, durch den Abend führte, erklärte, dass alles im Leben Klang ist. Ja, natürlich weiß ich, dass alles Schwingung ist. Jeder Stein, jeder Gegenstand hat seine ganz eigene Schwingung. Aber irgendwie habe ich Schwingung noch nie mit Klang übersetzt. Warum eigentlich nicht? Faszinierend dieser Gedanke. Wenn alles Klang ist, kann ich ja hören Den Steinen lauschen und meiner Kaffeetasse. Ich bin gespannt, was sie zu erzählen haben.
Eric Standorp, der Face Reader hat diese Woche über Persönlichkeitsentwicklung gesprochen. Wie unsinnig dieser Begriff ist, müsste es doch eigentlich
Persönlichkeitsentdeckung heißen. Persönlichkeitsentdeckung deshalb, weil unsere Persönlichkeit ja immer schon vollständig da ist. Wir müssen uns nur auf den Weg machen, um sie zu entdecken.
Manchmal bleiben Teile unserer Persönlichkeit unentdeckt, weil Prägung und Erziehung es verbieten, sie anzuschauen und zu leben. Dann dürfen wir uns auf den Weg machen und diese verborgenen Teile
ans Licht holen. Ich denke immer, dass wir die unterschiedlichsten Fähigkeiten mitgebracht, um sie in die Welt zu bringen. Ja, dass die Welt darauf wartet, dass sie Wirklichkeit werden. Unter
diesem Aspekt fand ich schon immer die Ideen der katholischen Kirche irgendwie gotteslästerlich, weil Menschen angehalten werden Eigenschaften, die zutiefst der menschlichen Natur entsprechen für
Sünde zu halten und sie sich abzugewöhnen. Wie kann z.B. so etwas Kraftvolles, Energie geladenes wie körperliche Liebe den Verkündern dieser Botschaft verboten werden? Hat Gott etwa einen Fehler
gemacht, in dem er den Menschen die Freude am Sex mitgegeben hat?
Also macht euch auf, auf die Entdeckungsreise zu euerer ganz individuellen Persönlichkeit. Wir freuen uns darauf, sie kennen zu lernen.
Urlaub auf Gran Canaria. Vor unserem Appartement der Pool. Viele kleine Kinder spielen dort odet liegen auf den Liegen am Rand. Im Wasser sind sie bekleidet mit Ganzkörperanzűgen und kleinen Badesocken. Auf der Liege spielen sie am. Tablett. Ich frage mich, was ist das los? Tablett, wennan viel besser mit anderen Kindern spielen könnte. Socken, wo doch kleine Füße Bodenkontakt und frische Luft brauchen. Einerseits übervorsichtige Eltern und andererseits gedankenlose Eltern. Was ist da los mit dieser Elterngeneration?
Letztens tauchte in einer Gruppe das Thema Weiblichkeit auf. Genauer gesagt ging es darum, ob es gelingen kann weiblicher zu führen. Alle waren der Meinung , dass mit dem Tragen von Businessanzügen das Thema Emanzipation noch lange nicht erfolgreich behandelt wurde. Es geht viel mehr darum, dass die Bedürfnisse von Frauen die gleiche Bedeutung bekommen wie die Bedürfnisse von Männern. Frauen wollen einfachnicht im Büro sitzen, wenn zu Hause ein Däungling zu versorgen ist. Deshalb leisten sie keine schlechtere Arbeit , nur eben in einem anderen Rhythmus. Und das ist okay und darf von allen anerkannt werden. Ich habe zu dem Thema auch ein Video in meinem Youtube Kanal. Schaut doch mal rein. @anneg8623
Nächste Woche werden wir in den Urlaub fliegen. Ich bin ein bisschen aufgeregt, ob alles klappen wird. Das erste Mal mit Rollstuhl. Ich habe noch keine Erfahrung damit und da kann man sich dann schon mal alle möglichen Szenarien vorstellen.. Als ich das mit meinen Kindern besprochen haben, sagte mein Sohn: „Aber, was soll passieren und wenn es ein Problem gibt, wirst du es lösen.“ Recht hat er vermutlich. Wie schön, wenn die Kinder an einen glauben und den Fähigkeiten vertrauen.
Ach Mensch, das Leben kann so einfach sein: Ich habe heute mal wieder den Versuch unternommen Karten für eine Veranstaltung zu buchen. Ich war darauf vorbereitet, dass es schwierig werden könnte, Rollstuhlfahrerplätze zu buchen ist immer kompliziert. Was soll ich sagen? Es erschien einfach ein Button: Rollstuhlfahrer mit Begleitung und das wars. Ich war wirklich beeindruckt von diesem Service. Warum geht das nicht überall so? Die Frage wird wohl ewig ungeklärt bleiben.
Diese Woche befand ich mich mit einem Mal in einem Kreis von Menschen, die auf Stammtischniveau diskutierten. Immer alle! Alle Politiker sind faul und wollen das Volk nur übers Ohr hauen, Migranten weigern sich Deutsch zu lernen. Hier kam dann die Aussage: „Also, wenn man in einem fremden Land ist, muss man als erstes die Sprache lernen“. Ganz ehrlich, ich konnte mir in dem Moment nur schwer vorstellen, dass die Person, die das äußerte, schnell und bereitwillig eine neue Sprache lernen würde. Niemand will mehr 8 Stunden am Tag arbeiten. So ging es weiter, ich saß da und mir hat es die Sprache verschlagen. Völlig ungewöhnlich für mich, versank ich in Schweigen. Wie soll man auch solchen Totschlagargumenten begegnen. Hat jemand eine Idee, ich habe keine.
Beim Spaziergang am Wochenende habe ich zwei Kleinkinder, ca. 2 Jahre alt beobachtet, die Hand in Hand versuchten eine Steintreppe hochzuklettern. Fast oben angekommen drohten sie rückwärts die Treppe hinunterzustürzen, Sie konnten sich auffangen und schafften es im zweiten Anlauf mit etwas Anstrengung aber ohne Probleme. Spannend fand ich die beiden noch sehr jungen Papas, die das Geschehen beobachten. Es gab keinen Aufschrei, kein Hinstürzen, um die Kleinen vermeintlich zu retten. Sie blieben ganz entspannt und schütteten am Ende große Lob über den Beiden aus. Ich dachte bei mir: „Ja, so sind Papas, voller Vertrauen, dass ihre Kinder Herausforderungen bewältigen werden.“ Deshalb brauchen Kinder immer unbedingt beides. Die entspannten Papas und die gluckenden Mamas. Gut, wenn sie beides haben.
Social Media, ich habe vor kurzem an einem Kurs für die Annäherung an Social Media für Soloselbständige teilgenommen. Sehr interessant, vieles war neu und
gewöhnungsbedürftig, schließlich gehöre ich zu der Generation, die nicht mit Social Media aufgewachsen ist. Canva, Cleverreach und MetaBusiness, da kann einem schon mal der Kopf schwirren. Mutig
hab ich mich der Herausforderung gestellt. Das Ergebnis : Es gibt nun alle 14 Tage einen Newsletter und ich habe einen eigenen YouTube Kanal.( https://www.youtube.com/@anneg8623) , auf Instagram
und auf meiner Facebook Seite ImPuls seminare & therapie (https://www.facebook.com/share/hNg6sgwhzLC1NCUk/) gibt es nun jeden 2.Tag ein Video zu pschologischen Themen. Immerhin ein Anfang.
Schaut doch mal rein.
Diese Woche wurde ich Zeuge als eine Gruppe von Kindergartenkindern einen Gabelstapler beobachtete der dicke Rollen von einem LKW ablud. Ein kleiner Junge war erstarrt vor Faszination, ich vermute er vergaß fast zu atmen. Er stand ganz still, die Arme von sich gestreckt, bewegt sich keinen Millimeter. Ich war auch fasziniert von dem Kleinen und ein bisschen traurig, weil diese Begeisterung im Laufe des Lebens doch irgendwie verloren geht . Viel zu selten lassen wir uns als Erwachsene so auf ein Ereignis mit Haut und Haaren ein. Schade eigentlich.
Aktuell ist die wieder einmal die Diskussion ausgebrochen. Wehrpflicht, ja oder nein? Da gibt es eine Umfrage im Radio, bei der 65% der Befragten für eine Wehrpflicht stimmen. Da kommen Argumente wie Disziplin und Verantwortung, die man angeblich bei der Bundeswehr lernt und Verteidigungsbereitschaft herstellen. Ich bin verblüfft und irritiert. Mal ganz ehrlich, alle Menschen in meiner Generation, die den Bundeswehrdienst absolviert haben, haben dort alles Mögliche gelernt, Disziplin und Verantwortung gehörte eher nicht dazu. Es sei denn man versteht unter Disziplin schwachsinnige Spindkontrollen ordentlich zu erfüllen. Erfahren haben sie dort Potenzgehabe durch inkompetente Vorgesetzte und Ausführen von sinnlosen Tätigkeiten. Brauchen junge Leute das? Ich glaube nicht.
Zum Thema „Verteidigungsbereitschaft“. Ist es wirklich sinnvoll über Verteidigung zu diskutieren, wäre es nicht viel wichtiger über Dialogfähigkeit und Friedensbereitschaft zu diskutieren? Zu diskutieren, wie wir es hinbekommen gerade in kriegerischen Zeiten im Gespräch zu bleiben, Kompromisse zu finden. Wie wir es hinbekommen, keine Waffen mehr zu produzieren und völlig anders auf die Realität zu blicken. Mir ist das aktuelle Kriegsgeschrei zu armselig. Leute wir könnten mehr!
Wie geht es euch, wenn jemand zu euch sagt: „Du musst…“ Ich spüre, wie ich dann jedes Mal in den Widerstand gehe, bockig werde. Dann ploppt der Satz meines Vaters auf, der immer sagte: „Ich muss gar nichts. Sterben muss ich und sonst musss ich gar nichts!“ Letztens gab es mal wieder eine Situation im Fitnessstudio. Jemand meinte mich belehren zu müssen, weil ich etwas nicht richtig gemacht habe. Eingeleitet mit dem Satz: „Sie müssen….“ Zack, war das Gespräch für mich auch schon zu Ende. Eigentlich schade, denn grundsätzlich hatte sie die Person ja Recht, wenn man sich denn an die Vorgaben halten möchte. Muss erzeugt in mir Druck und Abwehr. Ich trainiere aktuell, dieses Wort selbst möglichst zu vermeiden, denn mein Vater hatte ja Recht. Ich sage zum Beispiel nicht: „ich muss heute arbeiten“ sondern. „Ich gehe heute arbeiten oder auch „Ich will heute arbeiten“. Denn schließlich muss niemand von uns arbeiten, wir alle wollen es, weil wir die Konsequenzen nicht tragen wollen, die es hätte, wenn wir nicht arbeiten gehen. Denkt mal darüber nach.
Letztens kursierte bei Facebook ein Statement, in dem es hieß: „Ich möchte, dass Deutsche deutsch sind und Franzosen französisch. Ich will keine Welt, in der alles vermischt ist.“ Ich fand das Statement ziemlich befremdlich. Warum müssen Deutsche deutsch sein? Was ist daran gut? Wofür ist das wichtig? Was ist schlimm daran, wenn sich Kulturen vermischen und daraus neues, gemeinsames entsteht? Oder wenn verschiedene Kulturen am gleichen Ort nebeneinander existieren. Ich kann daran nichts Besorgniserregendes entdecken. Spannerweise erklärte mir danach eine junge Frau, die aus dem Ural stammt: „Ich habe immer die Vorstellung, dass je mehr wir uns vermischen, umso weniger Kriege entstehen. Das, was man kennt, bekämpft man nicht“. Wie wahr und was für eine faszinierende Idee.
Ich war letzte Woche im Repair-Cafe in Gellenbeck. Ein Kellerraum, 4 Männer am Schrauben und Feilen. Sie bearbeiten Fahrräder, Kaffeemaschinen, ein Tonband und eine Musikanlage aus den 70ern. Alle sind völlig versunken in ihre Aufgabe, manchmal gibt es kurze Fragen an die anderen: „Hast du eine Idee, wie das funktionieren könnte?“ An den Wänden Schränke mit Schubladen, auf den Tischen Kartons gefüllt mit Kabeln, Transformatoren, Steckern, Ersatzteilen. Alles, was das Handwerker Herz begehrt.
Ich tauche ein in diese Handwerker-Welt, bekomme schnell Kontakt zu den Männern, wir tauschen uns aus über die Bedingungen in ihrer Welt. Während an meinem Staubsauger geschraubt wird, beginnt einer der Männer, der offensichtlich nicht für das Reparieren zuständig ist, die Oberfläche meines gebrauchten Staubsaugers zu säubern. Am Ende gehe ich mit einem reparierten, wie neu aussehenden Staubsauger nach Hause. Ich bin dankbar.
Auf der Rückfahrt frage ich mich, warum ich mich dort mit diesen Männern so wohlgefühlt habe. Die Antwort kommt schnell. Sie alle haben mich an meinen Vater erinnert. Meinen Tischler-Vater, der mit der gleichen Akribie und Hingabe alles reparieren konnte. Ich weiß zutiefst, wie sie ticken diese Männer und deshalb ist mir auch gelungen sofort die Verbindung herzustellen. Von Herz zu Herz. Wunderbar!
Viktor Frankl, der bekannte Psychiater aus dem vorigen Jahrhundert hat einmal gesagt: „Im Dienst an einer Sache oder in der Liebe zu einer Person erfüllt der Mensch sich selbst. Je mehr ein Mensch aufgeht in seiner Aufgabe, je mehr er hingegeben ist an seinen Partner, umso mehr ist er Mensch, umso mehr wird er er selbst“. Wissen die Menschen das? In modernen Zeiten hat man manchmal den Eindruck, dass diese Erkenntnis nicht präsent ist. Haben wir es doch häufig mit Menschen zu tun, die viel Energie dafür einsetzen, sie selbst zu sein, auf keinen Fall abhängig zu werden von wem auch immer. Hingabe scheint ein Fremdwort zu sein. Schade, wirklich schade, denn diese Verhalten führt ja augenscheinlich irgendwie nicht dazu, dass diese Menschen glücklicher und zufriedener sind. Im Gegenteil psychische Erkrankungen, Depressionen nehme zu, viele Zeitgenossen scheinen irgendwie von der Rolle zu sein. Vielleicht ist ein radikales Umdenken erforderlich. Weg von Selbstbehauptung hin zu Hingabe. Was würde, was könnte passieren, wenn Menschen sich so auf den Weg machen würden?
Eine Freundin von mir, die aus Südafrika stammt, hat mir erzählt, dass sie am Anfang ihres Lebens in Deutschland am meisten damit haderte, wie wir uns hier unterhalten. Sie hatte und hat eigentlich immer noch Schwierigkeiten sich darauf einzustellen. In Südafrika ist es üblich in einem Gespräch als erstes nach Gemeinsamkeiten zu suche auf denen man dann das weitere Gespräch aufbauen kann. In Deutschland ist es dagegen üblich, sich in einem Gespräch zu behaupten, seinen Standpunkt deutlich zu machen. Was für ein gravierender Unterschied. Wie schade für uns Deutsche, dass wir diese Erfahrung auf Gemeinsamkeiten aufzubauen nicht kennen. Ganz ehrlich Gespräche mit meiner Freundin verlaufen so ganz anders als ich es gewöhnt bin. Nicht nur Gespräche mit mir, wenn ich sie im Austausch mit andren beobachte, bin ich jedes Mal fasziniert, wie schnell sie es schafft Menschen offen und freundlich gesonnen zu machen. Neulich hat sie die Integrationskonferenz in Osnabrück moderiert. Es war ein Vergnügen. Wie so oft denke ich dann, dass wir alle noch so viel von den Afrikanern lernen können.
Dinge im Leben wiederholen sich. Meine Schwiegertochter berichtet, dass ihre Tochter sich in einem Moment als sie Bauchweh hatte bei ihr beschwert hat mit der Bemerkung: „Du könntest auch mal mehr Mitleid mit mir haben“.
Ich musste so lachen bei dieser Erzählung. Hat doch meine Tochter oft dasselbe zu mir gesagt. Tochter und Enkeltochter sind Sternzeichen Skorpion, Schwiegertochter und ich sind Sternzeichen Zwilling. Da prallen dann einfach mal Emotionen auf Verstand aufeinander. Dort wo der Skorpion hoch emotional ist, ist der Zwilling nüchtern.
Ich habe es meiner Tochter erzählt und erwähnt, dass die Mama doch die Hand auf den schmerzenden Bauch der Tochter gelegt hatte, bevor die Bemerkung kam. Anmerkung meiner Tochter: „Drauf legen reicht nicht, man muss da auch reinfühlen“. Da kann ich als Zwilling nur sagen: „Ja, wenn das so ist!“. Das Thema wird uns erhalten bleiben.
Diese Woche Versammlung im Chor. Es wird gewählt. Ein neuer ChorsprecherIn muss her. Erwartungsgemäß halten sich alle zurück. Niemand wirft seinen Hut in den Ring. Es gibt eine Frau, die bisher, auch ungewählt, den Chorsprecher unterstützt hat. Sie will nicht neuer Sprecher werden. Ist aber bereit den oder die Neue zu unterstützen. Natürlich wollen alle sie sofort wählen. Sie lehnt ab mit der Bemerkung, dass sie erstmal abwarten will, wer es denn wird. Irgendwann erklärt sich eine Teilnehmerin bereit das Amt zu übernehmen. Sie wird natürlich gewählt. Es gibt 6 Enthaltungen und das ist eine Aussage. Ich weiß im selben Moment, dass das nichts wird mit der Vertretung. Und tatsächlich. Gefragt lehnt sie klar und direkt habt. Ich bin in diesem Moment voller Bewunderung für sie, denn das muss man sich trauen…
Letzte Woche hat mir ein Freund zwei Videos zum Nachdenken geschickt. Das erste war von Rainer Mansfield und handelte davon, wie oft und wie sehr Angst genutzt wird, um Menschen zu manipulieren. Sind wir uns alle jederzeit darüber bewusst?
Das zweite war von Rutger Bregman, der die Überzeugung vertritt, dass der Mensch von Grund auf gut ist und dass Freundlichkeit die Evolution vorangetrieben hat. Er sagt, dass in der Steinzeit, die asozialen Kotzbroken überhaupt keine Chance gehabt hätten zu überleben, da die Gruppe sie verstoßen hätte. Und ohne Gruppe konnte man damals nicht überleben.
Beide Videos sind interessant, aber bei mir tauchte die Frage auf, wie wir denn jetzt damit umgehen, was zu tun ist. Antwort des Freundes: Hoffnung und Hilfsbereitschaft.
Recht hat er. Seien wir alle doch mal ein Vorbild an Hoffnung und Hilfsbereitschaft. Wie ein Stein, der ins Wasser fällt, wird dieses Verhalten seine Kreise ziehen. Wir alle können heute damit anfangen.
Manchmal geht es mir so, dass ich mir unglaublich naiv vorkomme. Naiv, weil ich so manche für mich abstrusen Gedankengänge nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel immer dann, wenn Menschen unterstellt wird irgendwelche Dinge aus reiner Boshaftigkeit getan zu haben. Wenn Behauptungen aufgestellt werden wie: „Immer alle Beamten, Lehrer, Ärzte oder was auch immer, machen …“ Wenn gefordert wird, dass alles im Leben exakt geplant sein muss. Wenn die Angst vor Viren, Klimakatastrophe, Krieg oder Verarmung um sich greift. Ich habe noch nie mitbekommen, wenn irgendjemand versucht hat, mich anzubaggern.
Ich stelle dann fest, dass ich offensichtlich nicht so denke. Ich unterstelle niemandem Boshaftigkeit, ich habe tiefes Vertrauen in Menschen, in den Fluss der Dinge, dass sich alles irgendwie regeln wird. Ich bin treu gegenüber Menschen und Dingen, die mir wichtig sind.
Ist das naiv oder ist das weise? Ich habe keine Idee…
Schuld und Sünde, gerade für uns Deutsche ein Riesenthema. Genauso für alle Menschen die katholisch erzogen worden sind. Ich habe mich schon mit meinem Grundschullehrer darüber gestritten, dass es meiner Meinung nach keine Erbsünde geben kann. Egal wie man dazu steht, ob man glaubt, dass es Schuld gibt oder auch nicht, es ist auf jeden Fall ein Thema, dass gut geeignet ist, Menschen zu manipulieren. Ein drohendes Über-Ich, dass mit dem Zeigefinger wackelt und mich darauf hinweist, dass ich mich schuldig gemacht habe, hat es leicht mich aufzufordern zu vermeintlichen Sühne Dinge zu tun, die anderen dienlich sind. Ich verliere dann oft die Fähigkeit nüchtern auf die Situation zu schauen und zu überprüfen, worum es eigentlich wirklich geht. Manchmal passieren nämlich Dinge auch einfach, ohne dass irgendjemand daran Schuld hat. Und oft genug tragen mindestens 2 Personen Verantwortung dafür, dass etwas so gelaufen ist wie es gelaufen ist . Dann dürfen beide ihre Verantwortung übernehmen.
Schon mal nachgespürt, wie frei es macht, Schuld anders zu betrachten?
Wir sind nach Bremen zu einem Konzert gefahren. Voller Vorfreude auf ein nettes Abendessen und anschließende wundervolle Klänge. Irgendwie war das Universum nicht auf unserer Seite an dem Tag. Es gelang uns nicht am Veranstaltungsort anzukommen. Wir kreisten in Endlosschleifen auf vorweihnachtlich total vollen Straßen um das gewünschte Ziel. Besser gesagt, wir standen mehr oder weniger und bewegten uns im Schneckentempo. Es war wie in diesen Albträumen, in denen man sein Ziel irgendwie nie erreicht. Irgendwann, nachdem ich mich entschlossen habe, das nächste Parkhaus anzusteuern und von dort zu Fuß zu gehen, haben wir den Veranstaltungsort erreicht. Im Haus ging es dann genauso weiter. Falsche Seite erwischt und mit Rollstuhl konnte man natürlich nicht einfach auf die andere Seite wechseln, sondern musste mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss zurück, die Seite wechseln und mit einem anderen Fahrstuhl wieder hoch. Dauert halt.
Letztlich haben wir es geschafft, 1 Minute vor Beginn der Veranstaltung auf unseren Plätzen zu sitzen. Ohne Abendessen, aber immerhin. Ich habe es geschafft, mich innerlich zu schütteln, mir vorzustellen wie der ganze Stress von mir abfällt, um mich dann entspannt und leer von Emotionen voll auf das Konzert einlassen zu können. Wunderbar. Eine großartige Erfahrung zu wissen, dass ich das kann.
Ich darf in den nächsten Wochen einen Vortrag zum Thema „Resilienz“ halten. Zur Vorbereitung stöbert man natürlich was das Netz dazu zu sagen hat. Da findet man dann zuerst: „Übersetzt wird Resilienz häufig als „Widerstandsfähigkeit“. Bezogen auf den Menschen beschreibt Resilienz die Fähigkeit von Personen oder Gemeinschaften, schwierige Lebenssituationen wie Krisen oder Katastrophen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen.“
Ich glaube Resilienz zeigt sich nicht nur in Krisensituationen, sondern in sämtlichen Stress auslösenden Alltagsmomenten. Resilienz ist sozusagen unser mentales Immunsystem und sagt, wie gelassen, unaufgeregt und unangreifbar wir mit belastenden Momenten umgehen können. Sind wir das Modell „Dramaqueen“ oder das Modell „Ich habe sowieso nur Pech“ oder haben wir die innere Überzeugung, dass wir es schaffen können, jede x-beliebige Situation irgendwie zu meistern. Wie hat Winston Churchill so schön gesagt: „ Wenn du durch die Hölle gehst, geh weiter!“
Familienfeier, viele Menschen fürchten diese Termine, weil es immer wieder Stress gibt. Oft prallen immer wieder die gleichen Charaktere ungebremst aufeinander, Streit liegt in der Luft.
Wie schön, wenn es auch anders geht. Ich durfte am Wochenende eine wundervolle Familienfeier erleben. Mein Mann und ich haben unseren 40. Hochzeitstag mit der Familie gefeiert. Harmonisch, liebevoll, getragen von gegenseitigem Respekt und Zuneigung. Die anwesenden Kinder im Alter bis 9 Jahren fügen sich nahtlos in diese Entspannung ein. Fielen in keinem Moment nervend auf, nahmen aufmerksam, wohlerzogen an der Feierlichkeit teil. Wie schön. Sozusagen als Krönung, als Tüpfelchen auf dem I gab es dann noch Geschenke für uns, die mein Herz hüpfen ließen. Spürbar waren da Menschen eingeladen, die sich Gedanken gemacht haben, nicht zu gewöhnlichen Geschenken gegriffen haben, sondern hin gespürt haben, was gerade uns Freude machen würde.
Wir haben einen erfüllten Tag erlebt, der noch lange in uns nachklingen wird.
Danke dafür.
Mama sein, was heißt das eigentlich? In modernen Zeiten scheinen viel Mütter zu meinen, ihre Aufgabe sei es, die Kinder ständig zu überwachen, ihnen einerseits alle Steine aus dem Weg zu räumen und sie andererseits zu Höchstleistungen anzutreiben. Ihnen wird nicht zugetraut den Schulweg allein zu schaffen, auf der anderen Seite werden aber 3-Jährige zum Kung Fu angemeldet mit dem Hinweis: „Das Kind soll fokussiert werden!“ Logisch ist das definitiv nicht. Für mich bedeutet Mama sein, Raum geben und Raum halten. Raum geben, eigene Erfahrungen zu machen und wenn diese schmerzhaft sein sollten, was durchaus vorkommen kann und darf, da sein und trösten und gemeinsam Wege entdecken, wie es beim nächsten Versuch besser laufen kann. Es bedeutet Grenzen zu setzen, damit das Kind weiß, wie groß der Raum ist, in dem es sich frei bewegen kann. Sind die Kinder noch klein, ist man als Mama quasi mit in diesem Raum, steht an ihrer Seite, ohne sie einzugrenzen und ohne in jedem Moment wissen zu wollen, an welcher Stelle in diesem Raum sie sich gerade befinden. Sind die Kinder größer oder sogar schon groß, leben ihr eigenes Leben, hat man in diesem Raum nichts mehr verloren, aber in Krisenmomenten ist Mama trotzdem aufgefordert von außen den Raum zu stabilisieren, ihn zu halten. Das kann dann bedeuten zuzuhören, so lange ein liebendes Ohr benötigt wird, es kann bedeuten praktische Hilfe zu leisten, also Essen zu kochen, zu waschen oder ähnliches. Es bedeutet auf jeden Fall nicht, sich einzumischen und für das Kind zu handeln. Handeln darf es alleine.
Um das so leisten zu können, müssen Mamas ihre eigenen Themen geklärt haben, müssen in der Lage sein, ihr eigenes Leben unabhängig von den Kindern zu leben, dürfen ihre Kinder nicht brauchen, für welches emotionale Defizit auch immer.
Energie, was ist das. Können wir mit Energie arbeiten, sie lenken?
Für mich hat Energie neben verschiedenen anderen Definitionen viel mit Aufmerksamkeit zu tun. Meine Energie ist dort, wo ich meine Aufmerksamkeit hin lenke. Bin ich mit meiner Aufmerksamkeit bei den Dramen dieser Welt oder lenke ich meine Aufmerksamkeit auf die Wunder dieser Welt. Es ist eine Entscheidung glücklich zu sein. Bin ich in der Lage, solch eine Entscheidung zu treffen?
Vor 15 Jahren wurde in unser Haus eingebrochen. Ärgerlich. Menschen bedauerten uns und prophezeiten angstvolle Zeiten.
Meine Antwort irritiert sie : "Nein, diese Typen haben mich 3 Stunden meines Lebens gekostet. So lange musste ich hinter ihnen aufräumen. Mehr Aufmerksamkeit bekommen sie nicht von mir."
Ich habe das durchgezogen und war nach dem Einbruch nicht ängstlicher, vorsichtiger als vorher. Es ist mir gelungen bewusst eine Entscheidung gegen das Drama zu treffen. Das kann jeder.
Aktuell sind viele Menschen hochgradig besorgt und betrübt wegen der Kriege in Israel und in der Ukraine. Ich bin dann jedes Mal ein wenig erstaunt. Erstaunt, weil wir, solange ich denken kann, immer irgendwo auf der Welt kriegerische Auseinandersetzungen hatten. Vietnam, Irak, Angola, Somalia, Kongo, Ruanda, Afghanistan, Syrien um nur einige zu nennen und nicht zu vergessen in Europa das letzte Mal bis zum Jahr 2001 im Jugoslawien, das ist noch nicht so lange her. Und die Behauptungen: „Ich hätte nie gedacht, dass in Europa wieder Krieg herrscht“ sind damit ad absurdum geführt. Leider ist Krieg also nicht der Ausnahme, sondern der Normalzustand. Die Frage ist also, wie gehe ich damit um? Lasse ich mich davon so beeinflussen, dass ich in meinem alltäglichen Leben, meine, keine Freude mehr empfinden zu dürfen? Ganz ehrlich, dann darf ich mich vermutlich niemals freuen. Ja, es ist schlimm, dass Menschen immer wieder meinen sich gegenseitig töten zu müssen und ja, ich bin aufgefordert, wo immer es mir möglich ist, etwas dagegen zu unternehmen, meine helfende Hand auszustrecken. Wo immer es mir möglich ist. Meistens ist es das nämlich gerade nicht und ich bin dazu verdammt, nur zuschauen zu können.
Neulich habe ich zu jemandem gesagt: „Wenn es etwas mit mir zu tun hätte, dann wäre ich vor Ort“, hat es aber anscheinend nicht, denn ich bin an einem anderen Ort mit anderen Aufgaben. Ich bin davon überzeugt, dass genau eine dieser Aufgabe ist, dankbar und fröhlich zu sein, die Schönheiten des Lebens anzuerkennen, sich bewusst daran zu erfreuen. Diese Aufgabe wird definitiv nicht erfüllt, wenn ich mich wegen etwas gräme, auf das ich keinen Einfluss habe.
Ein junger afrikanischer Freund, der aktuell ein duales Studium im Bereich Krankenpflege in Deutschland absolviert, hat im Rahmen seines Studiums eine Projektarbeit zum Thema „Migration ausländischer Pflegekräfte“. Ich durfte sie lesen und war an einigen Stellen wirklich erstaunt über die beschriebenen Situationen. Natürlich weiß ich, dass oft Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen aufeinandertreffen. Trotzdem war mir bislang nicht klar, mit welchen Erwartungen ausländische Pflegekräfte nach Deutschland kommen und was sie an Erfahrungen mitbringen.
Da ist die Situation im Heimatland eine völlig andere als in Deutschland. So etwas wie Patientenverfügungen sind unbekannt. Im Fall der Fälle wird reanimiert, koste es was wolle. Sie sind erschrocken darüber, dass es einem Patienten erlaubt wird, selbst zu entscheiden, was passieren soll. Schließlich ist es doch Aufgabe der Mediziner, Menschen am Leben zu erhalten. Verständlich, dass es dann schwer fällt auf Patientenverfügungen zu achten.
Die ausländischen Kräfte sind oft medizinisch exzellent ausgebildet und sind es in ihrem Heimatland nicht gewohnt, das, was wir als pflegerische Tätigkeit ansehen auszuführen, so etwas wie waschen, Essen bringen, füttern. Dafür sind im Heimatland die Familienangehörigen zuständig. Sie dagegen haben dort medizinische Hilfestellung geleistet, die hier den Ärzten vorbehalten ist. Verständlicherweise fühlen sie sich dann im deutschen Krankenhaus unter Wert verkauft. Sie werden aber kaum offen rebellieren, da sie auf den Verdienst angewiesen sind und natürlich den Job nicht aufs Spiel setzen wollen. Hinzukommt, dass das deutsche Pflegepersonal ihnen oft signalisiert, dass sie froh sein dürfen, überhaupt hier zu arbeiten.
Das große Problem scheint zu sein, dass die vorhandenen Bedingungen bei der Anwerbung im Heimatland nicht ausreichend kommuniziert werden und so die betreffenden mit völlig falschen Erwartungen hier ankommen. Ein Schritt zur besseren Integration ist also wie so oft eine bessere Kommunikation.
Da schwimme ich im Hallenbad geruhsam meine Bahnen, die Frau, die auf mich zukommt, ruft mit einem Mal. „Da ist Anne“ Erschreckt schaue ich sie an, habe keine Idee, wer das ist. Da ich ein bisschen gesichtsblind bin, ist das nicht so ungewöhnlich für mich. Mein Hirn rattert, wer ist das? Ich grüße freundlich, obwohl ich immer noch nicht weiß, wer das ist. Und dann bekomme ich mit, dass ich gar nicht gemeint war, sondern eine völlig andere Anne. Erleichterung mischt sich mit einem Grinsen. So kann es gehen. Auf dem Rückweg spreche ich die Frau an und sage ihr, dass sie mich gerade ziemlich verwirrt hat. Sie hat es bemerkt und es entspinnt sich ein nettes kleines Gespräch, das war die Verwirrung wert.
Messe in Mettingen. Ich biete kurze Akasha Chronik Lesungen an meinem Stand an. Das Angebot wird gut angenommen, am ersten Messetag sogar sehr gut. Eine Lesung reiht sich an die andere. Im Nachhinein finde ich spannend, dass am Samstag vor allem Beziehungen Thema waren und die Menschen dazu etwas wissen wollten, wäre sie am Sonntag alle gerne in die Zukunft schauen wollten. Die Krönung war die Frage: „Was passiert 2028“. Sorry, für solche Aussagen ist die Akasha Chronik nicht geeignet.
Interessant waren für mich die Antworten auf die Frage. „Was ist meine Lebensaufgabe?“. Da kamen dann antworten wie Demut oder Lebensfreude, das hatte ich nicht erwartet. Der Mensch, der vor mir saß, war sehr zufrieden mit dieser Antwort, nickte bestätigend. So ergeht es mir oft. Ich bin verwundert über die Antwort, die ich bekomme und für den Frager ist genau die Antwort, die er braucht. Ist ja auch seine Chronik.
Immer, wenn ein Baum gefällt wird, trifft es mich mitten ins Herz. Es fühlt sich dann immer so an, als wäre ich gerade Zeuge eines Mordes. Ein Leben wird ausgelöscht. Bei Bäumen fühlt es sich so komplett anders als, als wenn eine Blume herausgerissen wird. Ich habe mich immer gewundert und gefragt, warum ich das so empfinde. Jetzt habe ich eine mögliche Erklärung gefunden. Vianna Stibal, die das Theta Healing begründet hat, hat eines Tages den Schöpfer gebeten: „Bitte zeig mir das höchstentwickelte Wesen der Erde“. Ihr wurde ein Baum gezeigt. Sie war leicht irritiert und hat die Frage wiederholt. Es kam dasselbe Bild. Sie verstand das Bäume, die höchst entwickelten Wesen der Erde sind. Tja, wenn das so ist, wundert es mich nicht mehr, warum mich das Fällen eines Baumes so berührt.
Da ist dieser Tag, dem dem ich mich sehr ärgere, aufgewühlt und wütend bin, weil etwas aus Schusseligkeit so überhaupt nicht geklappt hat und ich nur hilflos das ganze Prozedere über mich ergehen lassen konnte. Ich habe anschließend einen Termin in Osnabrück und gerade so gar keine Idee, wie ich mich denn runterkoche bis dahin. Auf dem Weg in die Stadt tanke ich noch schnell in Georgsmarienhütte, da der Spritpreis gerade niedriger ist als im Moment üblich. An der Tankstelle spricht mich ganz vorsichtig ein älterer Mann an. Ob ich ihn mitnehmen könne in die Stadt, sein Fahrrad würde am Marktkauf in Nahne stehen. Ja klar kann ich ihn mitnehmen. Im Auto entspinnt sich dann ein nettes Gespräch. Er ist begeistert und ein bisschen verblüfft, dass ich so spontan bereit war, ihn mitzunehmen. Meine Antwort, dass ich über eine gute Menschenkenntnis verfüge, auf die ich mich verlassen kann, verblüfft ihn glaube ich noch mehr. Was soll ich sagen. Wir unterhalten uns nett und in Nahne angekommen, ist mein Ärger verflogen. Ich bin wieder ganz ruhig. Irgendwie kam er mir vor wie ein Bote, der zu meiner Beruhigung geschickt wurde.
Da ist diese nette Frauenrunde, man spricht über dieses und jenes und dann kommt plötzlich das Thema Horoskope auf. Da wird es dann immer spannend. Die meisten sagen dann Sätze wie. „Da glaube ich nicht dran“ oder auch „So ein Blödsinn“. Meine dezente Nachfrage, ob sich die Personen denn schon einmal ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt haben, erntet irritierte Blicke und die Wiederholung des Satzes: „Ja, ich glaube da nicht dran“. Das war aber nicht meine Frage. Die Frage war, ob sie Wissen um dieses Thema haben. Anscheinend nicht, aber es scheint auch irgendwie nicht erforderlich zu sein, um sich eine Meinung darüber zu bilden. Mir kommt es dann immer so vor, als würden Leute sagen: „Ganz ehrlich? An Psychologie oder an Physik glaube ich einfach nicht“. Schade, was hindert sie eigentlich daran ihren Horizont zu erweitern? Und warum ist es erforderlich an ein Wissen, das es Jahrtausende schon gibt zu glauben, das aktuell nur nicht so angesagt ist? Klar muss sich nicht jeder mit jedem Thema beschäftigen, aber Interesse, etwas über unbekannte Themen zu erfahren, wäre schon nett. Denn wie hat Ken Wilber so schön gesagt: „Alles, was es auf der Welt gibt, ist ein bisschen richtig, sonst wäre es nicht da.
Da erzählt mir eine Freundin von einer Begegnung mit einer Person, die in der Corona Zeit den Kontakt zu ihr komplett abgebrochen hatte. Abgebrochen, weil die Freundin Dinge kritisch hinterfragte und nicht immer der allgemein herrschenden Meinung folgte. Diese Person erklärte ihr nun, dass sie den Kontakt abgebrochen hat, weil sie gut für sich sorgen wollte. Sie arbeitet im pflegerischen Bereich und jeder Zweifel hätte sie verunsichert. Diese Verunsicherung hätte ihr nicht gut getan. Die Freundin kommentierte das mit dem Satz: „Das ist doch richtig mutig, Für sich einzustehen.“ Mich beschäftigt dieser Kommentar ziemlich. Ist das wirklich mutig? Ich kann das nicht so sehen. Im Gegenteil, ich finde es ziemlich feige, sich dem Zweifel zu entziehen. Feige in seiner eigenen Komfortzone zu bleiben und bloß das eigene Handeln nicht in Frage zu stellen. Als Zwillingsnaturell gehört zweifeln für mich zu den Selbstverständlichkeiten, mit denen ich lernen muss umzugehen, denen ich aber niemals ausweichen sollte. Ja, ein Leben ohne Zweifel ist nicht vorstellbar für mich. Die Freundin ist vollständig im Reinen mit der Äußerung dieses Menschen, mir wäre das schwer gefallen.
Da habe ich per Zufall ein Waldbad in unserer Nähe entdeckt. Auf der Suche nach Freibädern, die noch geöffnet sind, bin ich dort gelandet und bin total begeistert. Dieses Bad liegt im zwischen hohen Bäumen am Rande eines Waldes, hat ein riesiges Becken. Ich habe eine Viertelstunde gebraucht um einmal am Rand um das Becken herum zu schwimmen. Natürlich ist das Wasser nicht klar, Blätter schwimmen drin herum, ab und zu berühren rankende Pflanzen den Körper, Natur eben. Beim Schwimmen hatte ich das gleiche Glücksgefühl, dass ich vom Schwimmen in schwedischen Seen kenne. Wunderbar. Ich habe es bis zum letzten Tag, an dem das Freibad geöffnet war, ausgekostet und werde es nächstes Jahr wieder tun.
Es gibt immer wieder diese Momente im Freibad, die mich erstaunt zurücklassen. Da sind einerseits diese Schwimmer, die stur wie ein Muli ihre Bahnen ziehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Da schwimmt einer rückwärts, sie schwimmen vorwärts, sehen den Rückenschwimmer kommen und weichen keinen Millimeter von ihrer Spur ab, obwohl genug Platz dafür wäre. Und andererseits sind da die Verpeilten, die völlig in ihrem Film durchs Becken trudeln. Spricht man sie darauf an, dass sie gerade mal wieder die eigene Bahn kreuzen, kommt ein entrüstet. „Hat ihr etwas jeder seine eigene Bahn?“. Ja Schätzchen eigentlich folgen die Dauerschwimmer immer einer festen Bahn, es sei denn es ist so voll, dass alle Slalom schwimmen müssen.
Mir fällt auf, dass die Sturen unglaublich verbiestert ins Wetter gucken, wenn sie das Wasser verlassen, sieht man ihrer Körperhaltung eine gewisse Überheblichkeit an. Der obere Brustkorb wird vorgeschoben, wenn wundert das. Irgendwie hab ich trotz des Ärgers über ihr Verhalten auch ein bisschen Mitleid mit ihnen und denke: „Ach ihr Armen, wovor meint ihr eigentlich euch schützen zu müssen. Bleibt doch mal locker!“ Eigentlich sollte das Freibad doch ein Ort sein, an dem alle sich entspannen….
Da geh ich mit meinem Mann im vertrauten Schlosspark spazieren. Ein bisschen eine andere Runde als normalerweise und da sehe ich plötzlich dieses Schild, das dazu auffordert, barfuß durch den Park zu gehen. Mir als Barfuß Frau muss man das nicht 2x sagen. Da ich gerade durch das Kneipp Becken gegangen bin, habe ich die Schuhe sowieso und lasse sie gleich aus. Ich gehe barfuß nach Hause. Ich liebe das, trau mich aber oft nicht, es einfach so tun. Dieses Schild hat mir irgendwie die Erlaubnis gegeben, es einfach mal zu machen. Verrückt, oder? Warum brauche ich solch eine Erlaubnis?
Die wunderbare Martina Trimpin (www. glueckseelichkeiten.de) hat sich entschlossen, jeden Tag ein kurzes Video auf Facebook zu posten., Videos, in denen sie die Welt an den Erkenntnissen teilhaben lässt, die sie im Laufe ihres Lebens gesammelt hat. Es geht vor allem darum, wie wir alle mit unserer eigenen Energie umgehen könne, welche Energiefelder wir betreten und welche wir lieber meiden sollten. Sie ist die Bilderfrau, deshalb gelingen ihr auch so wundervolle Zeichnungen. Ihr Bild dazu: Da fliegen draußen vor dem Fenster Müllsäcke herum und ich kann entscheiden, ob ich das Fenster öffne und die Säcke hineinlasse oder ob ich es geschlossen halte. Mich hat dieses Bild begeistert, macht es doch so schön anschaulich klar, was wir im Alltag viel zu oft tun. Den Müll anderer Leute in unser Leben einladen. Das müssen wir nicht tun, denkt rechtzeitig daran.
Immer gibt es Menschen, die darüber sprechen, dass die Seele verletzt wurde. Ich frage mich dann jedes Mal: „Kann das wirklich passieren, dass die Seele von einer Person verletzt wird?“ Wenn unsere Seele unser Bewusstsein ist, der göttliche Kern, der in uns steckt, kann dann dieser Teil von irdischen Dingen berührt werden? Kann er im alltäglichen menschlichen Sinne wirklich verletzt werden? Ist es nicht viel mehr so, dass dieser Teil durch unsere verschiedenen Leben hindurch unversehrt bleibt, unsere unantastbare Verbindung zum Göttlichen ist und bleibt? Der Ort in uns ist, an dem wir uns ausruhen können, dem Alltagstrubel entfliehen können. Ich kenne diesen Ort in mir, kann ihn oft, nicht immer, innerlich erreichen. Dort ist es ruhig, warm und friedlich, egal, was im Außen gerade um mich herumtobt. Diesen Ort kann nichts und niemand erreichen oder gar verletzten. Kennt ihr diesen Ort auch?
Ich gucke gemeinsam mit der 5-jährigen einen Kinderfilm. Mit einem Mal fragt das Kind im Film seinen Vater. „Papa, sag mal, wo kommen eigentlich die kleinen Kinder her?“ Ich warte gespannt auf die Antwort, bevor diese kommt, seufzt das Kind an meiner Seite und sagt: “Was ist das denn für eine Frage?“. Erstaunt frage ich sie, was sie denn damit meint. Und dann kommt die Antwort, ein bisschen wie in Trance. Diese Antwort lässt mich verblüfft zurück. „Wir sind doch alle vom Stern gefallen!“
Was für eine Antwort, spürbar nicht diskutierbar. Ich sitze neben diesem Kind und denke „Na, wenn das so ist…..“
Da gibt es diese Frau, selbstbewusst, ein bisschen auf Krawall gebürstet. Immer bereit echte oder vermeintliche Ungerechtigkeiten zu bekämpfen. Manchmal verstrickt sie sich dabei in Kämpfe, die eigentlich überflüssig sind, weil sie zu keiner Lösung führen. Aktuell beobachtet sie wachsam das Weltgeschehen, liest sich in alternative Medien ein und wittert überall Verschwörung und Einschränkungen der individuellen Freiheit, die es natürlich zu bekämpfen gilt. Ihr Name ist fester Bestandteil sämtlicher Petitionen, die in diese Richtung laufen. Äußert man an der einen oder anderen Stelle Verständnis für die initiierten Aktionen, kommt sofort energischer Protest. So weit so gut. Es ist ihre Entscheidung diesen Weg zu gehen. Ich frage mich allerdings immer häufiger, ob ihr der eingeschlagene Weg eigentlich guttut. Permanent im Widerstand, in Anspannung zu sein, kann nicht gesund sein.
Klar gibt es da draußen in der Welt Dinge, die mir nicht gefallen, überhaupt nicht gefallen. An vielen Stellen ist mein Einfluss auf den Lauf der Dinge aber sehr sehr eingeschränkt. Macht es dann Sinn, sich im Widerstand zu verlieren? Ist das wirklich meine Aufgabe?
Ist meine Aufgabe nicht viel mehr, in meinem direkten Umfeld dafür zu sorgen, dass die Dinge gut laufen, Freundlichkeit, Harmonie und Liebe das Geschehen bestimmen? Ich glaube fest daran, dass diese Aktionen im Kleinen wirken, wie ein Stein, den man ins Wasser wirft, der dann seine Kreise zieht. Ich weigere mich dem Negativen so viel Aufmerksamkeit zu schenken, ich schenke es lieber dem Positiven, das es auch gibt in dieser verrückten Welt.
Aus irgendeinem Grund habe ich mich in dieser Woche an eine Situation erinnert, die 35 Jahre zurück liegt. Ich wollte unser erstes Kind im Kindergarten anmelden. Habe die Räumlichkeiten betreten und die erste Person, die mir über den Weg lief, gefragt, wo ich denn das Kind anmelden könne. Sie verschwand hinter einer Tür und ich hörte sie sagen: „Da ist eine Mutter im Flur“. Im selben Moment rutschte mir das Herz in die Hose, mir wurde ganz merkwürdig. Das Bewusstsein, ab jetzt „nur noch“ die Mutter im Flur zu sein, nicht mehr unmittelbar dabei zu sein, erfasst mich mit voller Wucht. Ja, die „Mutter im Flur“ bin ich dann bis heute geblieben, ja, wahrscheinlich inzwischen eher die Mutter draußen vor dem Haus und das ist gut so, denn der kleine Junge von damals schafft es heute mit 38 Jahren gut, alleine für sich zu sorgen.
Ich war immer die Schülerin, die es in den Fächern Sport und Musik zu keinem positiven Ergebnis gebracht hat. Beim Wählen einer Mannschaft, blieb ich bis zum Schluss übrig und wurde zähneknirschend akzeptiert. Lange träumte ich davon irgendwann mal eine Urkunde bei den Bundesjugendspielen zu bekommen, anstrengen tat ich mich schließlich genug. In meinem Kopf spukte die Idee, dass die sportlichen beliebt waren, zum Kern des Geschehens gehörten. Ich wähnte mich mit einer Urkunde diesem Ziel ein bisschen näher. Das Wunder geschah, eines Tages bekam ich eine Siegerurkunde, gerade so mit 41 Punkten. 40 brauchte man. Ich stand neben der Person, die die Punkte zusammenrechnete und das Ergebnis verkündete. Ein Blick auf ihren Zettel und ich erfasste sofort, dass sie sich verrechnet hatten, um 3 Punkte. Schnell rechnen konnte ich im Gegensatz zu schnell laufen nämlich richtig gut. Ich verrate es euch, ich hielt die Klappe und dachte mir: „Selber Schuld, wenn ihr nicht rechnen könnt…“ Es minderte meinen Stolz ein bisschen, aber verzichten wollte ich auch nicht. Ganz ehrlich, die Urkunde besitze ich heute noch.
Eine Gruppe von Frauen, plötzlich gibt es Stress. Stress, weil eine Teilnehmerin sich durch eine Äußerung verletzt fühlt. Wir haben zum Thema „Frausein“ gearbeitet und es fiel die Äußerung „Eine richtige Frau hat Kinder“. Okay, der Satz ist vielleicht ein bisschen hart, etwas sehr schlicht gestrickt, aber eigentlich, gibt er nur die Meinung einer Person wieder. Die kann man teilen oder eben nicht teilen. Im Sinne von gegenseitigem Respekt darf man ihn einfach unkommentiert stehen lassen. Nicht so diese Teilnehmerin, sie mach ein Fass auf. Spricht über verletzende Äußerungen und gegenseitigen Respekt, den sie spannenderweise, der anderen Person gerade nicht entgegenbringt. Alles sind betroffen und bekunden Verständnis, nur eine andere Teilnehmerin spricht über genau diesen gegenseitigen Respekt und dass sie den gerade ein bisschen vermisst. Die gekränkte Teilnehmerin taucht erst beim übernächsten Mal wieder auf und kommt daher wie der Vorwurf in Person. Ich betrete den Raum, sehe sie und spüre ihren Ärger. Sie berichtet dann irgendwann im Laufe des Abends, dass sie über diese Äußerung in eine Krise geraten sei, wobei das nicht nur durch die Äußerung geschehen sei. Ihre Bemerkung: „Vorher ging es mir gut und jetzt bin ich in einer Krise. Aber es ist egal, ich will euch damit nicht belasten.“ Wieder gehen alle auf sie ein und bekunden Mitgefühl und es fühlt sich falsch an. Ich sitze da und würde am liebsten sagen „Stopp! Du hast ein Problem, das durch diesen Satz deutlich wurde. Sei dankbar, dass du die Chance bekommen hast, hinzugucken. Wenn du uns nicht damit belasten willst, dann stell deine Vorwurfshaltung ein und benimm dich normal. So glaube ich dir nicht, dass du uns nicht damit konfrontieren willst.“ Leider traue ich mich nicht genau das zu sagen. Ich halte den Mund und schlucke meinen Ärger herunter. Vielleicht gibt es demnächst eine Gelegenheit mal Tacheles zu reden, nötig wäre es.
Wir hatten den letzten Abend unseres Lernhaus Projektes. Wir alle waren aufgefordert, eine Präsentation zu machen. Spannend welche unterschiedlichen Ideen an dem Abend gezeigt wurden. Auf wie viel verschiedene Arten man sich dem Thema nähern kann. Da gab es die Frau, die alle Vornamen genutzt hat und aus den Buchstaben passende Sätze zum Projekt formuliert hat, und da war die Frau, die uns alle animiert hat, ein gemeinsames Spiel zu spielen, bei dem es auf Zusammenarbeit ankam. Eine andere hat den Weg, den wir gemeinsam gegangen sind zu einer Collage verarbeitet. Besonders beeindruckt haben mich die Frauen, die noch nicht soo gut Deutsch sprechen. Sie wurden von ihrer Deutschlehrerin, die auch teilgenommen hat, animiert teilzunehmen, mussten erst einen inneren Widerstand überwinden, um sich zu trauen. Aber sie haben es gewagt und waren jetzt unendlich dankbar und glücklich über die Kontakte, die sie knüpfen konnten, über das, was sie gelernt haben. Spannenderweise sprachen sie länger als alle anderen. Es war sehr berührend diese Dankbarkeit zu sehen und spüren. Es hat mir noch einmal deutlich gemacht von welch unterschiedlichen Punkten wir alle gestartet sind und wie toll es ist, dass wir alle gemeinsam angekommen sind.
Es ist mal wieder so weit. Ich begegne einem Menschen, der einfach die Kommunikation einstellt, nicht mehr reagiert. Ganz ehrlich, für mich fühlen sich solche Aktionen jedes Mal wie Höchststrafe an. Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll, wie ich damit umgehen kann. Kommunikation ist für mich „über“lebenswichtig, ist quasi Lebenselixier. Ja, ich weiß, man kann nicht nicht kommunizieren. Auch die Weigerung zu sprechen ist eine Form von Kommunikation, in meinen Augen aber eine ganz ganz schlechte. Mein schweigsamer ältester Sohn würde wahrscheinlich mit den Schultern zucken und es einfach hinnehmen ohne große Probleme. Ich kann das nicht. Ich beginne zu grübeln, was los ist, ob ich etwas falsch gemacht habe und wenn ja, warum der Betroffene nicht mit mir darüber redet. Versuche meine Wut im Zaum zu halten. Mein Mann hat mich schon einmal darauf hingewiesen, dass Menschen nicht mit mir kommunizieren wollen, weil sie sich keine Chance ausrechnen, dann zu bestehen. Ich wäre einfach zu kommunikationsstark. Mag sein, trotzdem kein Grund, das Reden einzustellen. Bei der aktuell betroffenen Person weiß ich, dass er aus einer Familie kommt, in der bei Problemen einfach geschwiegen wurde. Das erklärt seine Reaktion, macht es für mich aber nicht einfacher. Letztlich zwingt der Schweigende dem Kommunizierenden sein Muster auf. Egal ob kommunikationsstark oder nicht der Schweiger gewinnt – immer!
Diese Woche habe ich mit einem Ivorer geschrieben. Mit einem Mal kam als Antwort das Wort „lärmlos“. Auf meine Nachfrage, was er denn damit meine, erhielt ich die Antwort: „Cool“. Mein Hinweis, dass es dieses Wort so im Deutschen nicht gäbe, führte zu der Erklärung, dass sie in der Gruppe Deutsch sprechender Studenten neue Wörter erfinden würden, offensichtlich begeisterst von der Möglichkeit Wörter zusammen zu setzen, die es im Deutschen gibt. Ich habe mir den Hinweis erlaubt, dass sie dann aber in Deutschland vermutlich nicht verstanden werden, das schien aber nicht wichtig zu sein. Ich fand es eine spannende, kreative Idee, sich mit einer Sprache auseinander zu setzten. Ungewöhnlich zwar, aber bestimmt hilfreich, um in die Tiefen der Sprache einzutauchen.
Gospelworkshop, ca. 80 Menschen kommen zusammen, um gemeinsam zu singen, Kontakt aufzunehmen. In den Pausen wird gequatscht, jeder mit jedem, nur der Mann im Rollstuhl wird außen vorgelassen. Kommt er zu einer Gruppe, verstummt das Gespräch. Was ist das? Irgendwann findet sich dann doch noch jemand, der ein Gespräch mit ihm beginnt. Im Laufe des Gesprächs kommt heraus, dass der Sohn dieses Mannes aufgrund eines Hirntumors im Säuglingsalter behindert ist. Er hat also offensichtlich keine Berührungsängste vor Menschen mit Handicap. Die anderen anscheinend schon. Irgendwie ist es das übliche Inklusionsthema. Alle sind freundlich, hilfsbereit, wenn es nötig ist, aber sich einfach normal unterhalten, geht anscheinend nicht. Ich habe aufgehört mich über solche Erlebnisse zu ärgern, wundern tue ich mich allerdings jedes Mal wieder.
Deutschland ist ein Land voller Regeln, Vorschriften und Bestimmungen.
Das ist gut, denn viele Dinge funktionieren damit mehr oder weniger reibungslos.
Das ist schlecht, denn wir verwurschteln zu zunehmen in ein undurchschaubares Netz von Vorschriften und Bestimmungen. Menschen schalten ihren gesunden Menschenverstand aus und handeln nicht mehr spontan im Sinne des gelungenen Miteinanders.
Das Schlimmste an diesem Verhalten ist, dass die von irgendwelchen Regelungen Betroffenen sich hilflos und ohnmächtig fühlen. Entkräften Sie mal das Argument: “Das ist Vorschrift“.
Vor langen Jahren war ich Teilnehmerin einer Konferenz eines Wirtschaftsverlages. Der Geschäftsführer verkündete stolz, dass dieser Verlag mehr als 500.000 Rechtsnormen archiviert hätte. Auf meine Frage: „Und wer glauben Sie, ist auch nur annähernd in der Lage das zu beherrschen“, hat er mich völlig verständnislos angeschaut und verstand es offensichtlich nicht, das irgendjemand das nur mäßig spannend fand.
Wir folgen. ohne es zu hinterfragen der Idee, dass juristische Regelungen das Leben gerechter machen und Zertifizierungen das Leben sicherer machen.
Das tut es nicht. Wie sagte schon Erich Kästner „Leben ist immer lebensgefährlich“ und daran ändert keine Regelung der Welt etwas.
Regeln abzuschaffen ist ein schwieriges Unterfangen, heißt es doch, als ersten Schritt einen neutralen Standpunkt außerhalb des Geschehens ein zunehmen und kritisch die tatsächliche Sinnhaftigkeit der Vorschrift zu überprüfen. Daran scheitern die meisten schon. Im nächsten Schritt bedarf es Mut und Vertrauen, den Mut, etwas aufzugeben und das Vertrauen, dass es auch ohne Regeln funktionieren wird. Ich kenne einen Chef, der sagt: „Ich möchte Mitarbeiter, die sich an Regeln halten und die erkennen, wann sie diese Regeln ignorieren müssen!“
Vertrauen ist das Zauberwort. Was wäre wenn wir unserem Gegenüber vertrauen würden, dem Leben vertrauen würden, uns selbst vertrauen würden? Das ist naiv?
Nein, das ist Stärke - große Stärke!
Spazierengehen mit Rollstuhl. Immer wieder ein Erlebnis. Da ist der abgesenkte Bordstein, super, aber genau an der Stelle parkt ein Auto. Ein Auto, dessen Fahrer nicht mitgedacht hat, keinen Gedanken daran verschwendet hat, dass er Menschen das Leben schwer macht. In diesem Fall gehörte das Auto zu einer Person, die auf der Baustelle nebenan arbeitete. Ich hole dann gerne diese Menschen, mache sie auf den Fehler aufmerksam und ernte ein lapidares: „Entschuldigung, hab ich nicht dran gedacht“ und es ist klar, sie werden es beim nächsten Mal wieder tun.
Ein Stück weiter ist die Kleintierarztpraxis mit Parkplätzen vor der Tür. Diese Parkplätze sind zu kurz für die großen Autos, die dort parken. Sie ragen bis weit auf den Bürgersteig, durchkommen für Kinderwagen und Rollis unmöglich. Was soll das? Diese Fläche kann ich nicht nur als Parkplatz nutzen, wenn ein Auto quer vor dem Haus parkt. Ich glaube ich gehe demnächst mal in die Praxis und fordere sie auf das Problem zu lösen.
Und dann sind da noch die eingezeichneten Parkplätze am Straßenrand. Immer, wenn ein Auto diese Markierung nicht einhält, etwas über dem Rand parkt, passt der Rolli nicht mehr durch. Also, liebe Stadt, bitte Standen am Rand der Markierung anbringen, damit das nicht mehr passieren kann.
Es gibt viel zu tun!
Kurzes Statement im Radio, der Autor spricht darüber, den Blickwinkel auf die Welt zu ändern. Am Ende denkt er über „Grau“ nach und kommt zu dem Schluss, dass Grau doch eigentlich ein pastelliges Schwarz sei. Pastelliges Schwarz, was für ein Begriff. Da trifft Leichtigkeit „Pastellig“ auf Schwere „Schwarz“ und sofort bekommen wir einen anderen Impuls, eine andere Idee von Schwarz. Der Alltag ist also nicht mehr grau, sondern pastellig schwarz und sofort schwingt Leichtigkeit und Hoffnung mit, zaubert ein Lächeln auf die Lippen. Wir sollten vielleicht viel häufiger Wörter benutzen, die im ersten Moment nicht zueinanderpassen. Wie wäre es mit schwingendem Schweigen, gespaltenem Treffen oder vielleicht tanzendem Reden. Möglichkeiten gäbe es viele, wir dürfen das gerne ausprobieren.